Der Bläserchor entwickelt sich

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1967

Da die vorhandenen Veranstaltungsräume in den Nachkriegsjahren nicht mehr ausreichten, ging der Bläserchor unter dem damaligen Vorstand Philipp May mit aller Entschlossenheit in den Jahren 1952 / 53 daran, ein vereinseigenes Haus zu schaffen.

 

Der damalige Schriftführer Oswald Mahlein schrieb dazu:

„Als 3. Punkte der Tagesordnung wurde der Kauf einer Baracke behandelt, die dem Bläserchor für seine Veranstaltungen dienen soll. Es musste darüber abgestimmt werden, ob die Gelegenheit ausgenutzt werden soll, gelegentlich eine Baracke zu kaufen. Nachdem alle anwesenden Bläser für den Kauf einer Baracke stimmten, wurde beschlossen, sobald eine geeignete Baracke zu haben ist, diese zu kaufen, wenn sie preislich ihren Wert nicht übersteigt.“ (14. Januar 1951)

Damals bot sich die günstige Gelegenheit, aus dem Munagelände bei Marktbergel ein noch sehr gut erhaltenes Gebäude in Holzbauweise zu erwerben. Dieses Gebäude wurde dann unter größtem Arbeits- und finanziellen Aufwand den Vereins- und Gemeindebedürfnissen angepasst und wieder aufgebaut. Für die damalige schwierige Zeit war es eine großartige Leistung eines Vereins.

Die folgenden Jahre brachten dem Bläserchor große Mühen. Durch die Errichtung und Neugestaltung der Musikhalle hatte man sich einen Schuldenberg aufgeladen. Doch die Mitglieder übernahmen diese Verantwortung und hielten zusammen. Besonders Vorstand Philipp May muss hier lobend erwähnt werden, der keine Schwierigkeiten scheute. Leider kam er am 16. Oktober 1957 bei einem tragischen landwirtschaftlichen Unfall ums Leben. Mit seinem Tod mussten Zukunftspläne begraben werden.

Unter Führung des neugewählten Vorstandes Konrad Langheinrich wurde der Bläserchor im Jahre 1958 Mitglied des Nordbayerischen Musikbundes und nahm in diesem Jahr auch an den Wertungsspielen des Bundesmusikfestes in Höchstadt teil.

Nachdem der Vorstand Konrad Langheinrich sein Amt niederlegte und aus dem aktiven Dienst des Vereins ausschied, übernahm im Jahre 1963 Friedrich Herbolzheimer die Leitung des Vereins. 1966 lernte man die Musikkapelle Maria Thann aus dem Allgäu kennen, die sich eine neue Trachtenkleidung zulegte und ihre gut erhaltene Uniform an den Bläserchor Reusch verkaufte. Erstmals hatte somit der Verein eine einheitliche Kleidung.

Aus dieser zufälligen Bekanntschaft entwickelte sich eine gute Freundschaft, die bei gegenseitigen Besuchen weiter gefestigt wurde. Als Beweis der treuen Verbundenheit war die Kapelle Maria Thann auch beim Musikfest 1977 anwesend.

Doch gerade das Jahr 1967 brachte neue Probleme für den Verein. Die sanitären Anlagen waren nicht mehr vorschriftsmäßig und so entstand ein Erweiterungsbau, der den Erfordernissen entsprach.

Nicht vergessen wurde aber auch die Ausbildung und Fortbildung der aktiven Mitglieder. Dies war auch nötig, um die vielen Auftritte, die  der Verein in diesen Jahren  spielte, zu bewältigen. Ebenso wurde, vor allem in den sechziger Jahren, die Tradition des Theaterspielens durch aktive Mitglieder und Freunde des Bläserchores, meist unter der Regie des Dirigenten Gottfried Rückert, gepflegt. Neben den zahlreichen musikalischen Auftritten wurden auch viele Tanzabende in der Musikhalle durchgeführt. So steuerte man auf das 50-jährige Gründungsjubiläum zu.

Als man die ersten Vorbereitungen für das 50-jährige Gründungsfest treffen musste, waren es neben 11 Gründungs- und Ehrenmitgliedern bereits 26 passive Mitglieder, doch 34 aktive Bläser gaben dem Verein seine Stärke und wurden durch Teilnahme an Kreis-, Landes- und Bundesmusikfesten bekannt.

In der Jahreshauptversammlung 1976 dankte der Vorstand Friedrich Herbolzheimer dem altbewährten Dirigenten Gottfried Rückert für seine unermüdliche Arbeit an Aus- und Weiterbildung der Jungbläser. Außerdem wurde ein Festausschuss gewählt, denn so ein großes Jubelfest will vorbereitet sein und wirft seine Schatten voraus.

 

Der Bläserchor Reusch mit seiner ersten Uniform 1967:

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